Eröffnung des Turniers

3. Prof. Dr. Helmut-Fünfsinn-Gedächtnisturnier

Am 23. Januar 2025 wurde in der Jugendvollzugsanstalt (JVA) Rockenberg das mittlerweile dritte Prof. Dr. Helmut-Fünfsinn-Gedächtnisturnier ausgetragen. Das Turnier, das 2022 erfolgreich Premiere feierte, hat sich in kurzer Zeit zu einer festen Tradition entwickelt und steht ganz im Zeichen von Sport, Prävention und Resozialisierung.

Ein Turnier, das verbindet

Das Fußballturnier ehrt den ehemaligen Vorsitzenden des Hessischen Landespräventionsrates und Generalstaatsanwalt Prof. Dr. Helmut Fünfsinn, der sich bis zu seinem Tod 2022 mit großer Leidenschaft für die präventive Kraft des Sports engagierte. Bereits seit der Gründung des Landespräventionsrates im Jahr 1992 war er als nebenamtlicher Geschäftsführer tätig und übernahm im Januar 2018 dessen Vorsitz. Mit seiner Arbeit legte er den Grundstein für viele präventive Projekte, die heute fortgeführt werden.

Hessens Justizminister Christian Heinz besuchte das Turnier und würdigte die Initiative, die einen wichtigen Beitrag zur Kriminalprävention durch Sport leistet. „Das Fußballturnier kann den Gefangenen helfen zu vergessen, wo sie eigentlich sind. Sie erleben einen Nachmittag Normalität. So ein Turnier kann Jugendliche auch motivieren, ein straffreies Leben führen zu wollen.“

Begrüßung durch Herrn Staatsminister Heinz

Prominente Unterstützung durch Sebastian Rode

Ein besonderer Höhepunkt war die Teilnahme von Sebastian Rode, ehemaliger Kapitän von Eintracht Frankfurt und Botschafter des Landespräventionsrates seit 2012. Als Schiedsrichter des ersten Spiels unterstrich Rode die Bedeutung von Werten wie Verantwortung, Fairness und gewaltfreiem Umgang – sowohl auf dem Spielfeld als auch im Alltag. „Sport kann insbesondere Kindern und Jugendlichen grundlegende Werte vermitteln, die sich kriminalitätsverhindernd auswirken“, erklärte Rode. Darüber hinaus betonte er, dass Kriminalitätsbekämpfung nicht allein Aufgabe von Behörden und Polizei sei: „Eltern oder Schulen dürfen mit Prävention nicht alleingelassen werden. Diese Themen gehen uns alle an.“ Er lobte die Leidenschaft und das Talent der Teilnehmer und fügte hinzu: „Viele junge Menschen haben großes Potenzial. Es geht darum, dieses zu fördern und ihnen Perspektiven zu eröffnen.“

Sebastian Rode und Spieler beim Münzwurf

Spannende Spiele und klare Botschaften

Am Turnier nahmen Mannschaften aus Justiz, Polizei und regionalen Sportvereinen sowie ein Team der jungen Gefangenen der Spielgemeinschaft Marienschloss (SGM) teil. Als besonderer Beitrag zur Vielfalt trat erneut der TuS Makkabi Frankfurt an, der sich als
„jüdischer Turn- und Sportverein“ gegen Antisemitismus engagiert. Die Teilnahme der unterschiedlichsten Teams unterstrich das verbindende Element des Fußballs und setzte ein Zeichen für Toleranz und Miteinander.

Gefängnisleiterin Stephanie Schmid, die das Turnier mit ihrem Team ins Leben gerufen hat, hob hervor: „Unsere Gefangenen sind zwischen 14 und 19 Jahren alt. Der Sport hilft ihnen, Regeln und Werte zu lernen. Gegen Polizisten und Richter spielen zu dürfen, ist für sie eine besondere Wertschätzung.“

Fairness bis zum Schluss

In einem spannenden Finale zwischen dem TuS Rockenberg (Grüne Mannschaft) und der SOMA Rockenberg (Alte Herren) fiel die Entscheidung erst im 7-Meter Schießen. Der Pokal des Helmut-Fünfsinn-Gedächtnisturniers geht damit für ein Jahr an den TuS Rockenberg. Das Turnier hat nicht nur sportliche Begeisterung geweckt, sondern auch eine wichtige Botschaft vermittelt: Gemeinschaft, Respekt und die Chance auf einen Neuanfang. So bleibt das Gedächtnisturnier ein leuchtendes Beispiel für die präventive und integrative Kraft des Fußballs – ganz im Sinne von Prof. Dr. Helmut Fünfsinn.