Kriminalprävention als entscheidender Baustein für ein friedvolles gesellschaftliches Zusammenleben
Am 6. Februar 2023 fiel der Startschuss der hessenweiten Veranstaltungsreihe „Tag des Rechtsstaates“, bei der Schülerinnen und Schülern die Bedeutung des Rechtsstaats nähergebracht wird und sie hautnah die Arbeit von Polizei und Justiz kennenlernen.
Nach der feierlichen Auftaktveranstaltung am Vormittag in der Frankfurter Paulskirche begaben sich ca. 200 Schülerinnen und Schüler zum Amtsgericht Frankfurt am Main. Dort lernten Sie in einem Berufs-Speed-Dating verschiedene Justizberufe kennen, wurden von der hessischen Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität über Cybercrime und Hate Speech aufgeklärt, wirkten unter der Leitung von Fernsehrichter Ulrich Wetzel selbst an einer Hauptverhandlung mit und bekamen von Prof. Dr. Marcel Verhoff, dem Leiter des Instituts für Rechtsmedizin in Frankfurt am Main, anschaulich die Arbeit der Rechtsmedizin in Kriminalfällen vorgestellt.
Als weiterer Programmpunkt stellte die Geschäftsführung des Landespräventionsrates im Gespräch mit den Moderatoren Heike Borufka und Basti Red ihre Arbeit vor. Als besonderer Gast unterstützte auch der Präventionsbotschafter und Kapitän der Frankfurter Eintracht Sebastian Rode die Vorstellung. Es wurde verdeutlicht, dass es für unseren Rechtsstaat nicht nur Polizei und Justiz braucht, sondern dass die Prävention von Kriminalität mindestens ebenso wichtig ist. Denn Polizei und Justiz allein werden Straftaten niemals vollständig verhindern. Viel besser als eine Sanktion nach einem erfolgten Unrecht ist ein „Gar nicht erst geschehen lassen“. Eine effektive Kriminalprävention kann niemals allein durch den Staat und seine Sicherheitsorgane geleistet werden. Kriminalprävention ist vielmehr geradezu das Musterbeispiel einer Aufgabe, die der Initiative und des ehrenamtlichen Engagements der Bürgerinnen und Bürger bedarf. Nur wenn alle Kräfte zusammenwirken und neben die Arbeit von Polizei und Justiz auch zivilgesellschaftliches Engagement tritt, kann es gelingen, Kriminalität zu verhindern. Für die hessische Justiz gehört daher neben der Strafverfolgung seit vielen Jahren auch die Präventionsarbeit zur ihren Hauptaufgaben. Bereits 1992 wurde der Landespräventionsrat beim Hessischen Ministerium der Justiz gegründet und war damit einer der ersten Präventionsräte überhaupt auf Landesebene.
Sebastian Rode betonte insbesondere die verbindende Wirkung des Fußballs. Fußball trägt als Mannschaftssport dazu bei, Werte wie Teamgeist, Respekt, Zusammenhalt und Fair Play zu fördern und diese Werte auch in die Gesellschaft zu tragen. Kaum eine andere Sportart versteht es, Menschen so spielerisch miteinander zu verbinden. Er machte deutlich, dass trotz allem Ehrgeiz, ein Spiel zu gewinnen, immer die Freude am gemeinsamen Sport und auch die Empathie für den Gegner im Vordergrund stehen sollte. Zugleich ermutigte der Kapitän der Frankfurter Eintracht die Schülerinnen und Schüler, auf sich und ihre Fähigkeiten zu vertrauen, für ihre Ziele zu kämpfen und sich nicht durch den Druck etwa in Sozialen Medien einschüchtern zu lassen. Er beantwortete zahlreiche Fragen der Schülerinnen und Schüler und berichtete dabei über seinen eigenen Werdegang, seine Arbeit als Präventionsbotschafter und natürlich über die Vorbereitungen für das anstehende Pokalspiel der Eintracht. Schließlich stand der Eintracht-Kapitän für alle Autogramm- und Fotowünsche der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung und sorgte damit für ein echtes Highlight zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung.