Hessisches Ministerium der Justiz

Justizministerin: „Präventionsarbeit in Hessen begeistert“

Sebastian Rode: „Wichtig, dass Kindern schon früh Werte und Normen vermittelt werden“.

Personen stehen in einem Fußballtor und präsentieren den Tätigkeitsbericht.
v.l.n.r. Erster Stadtrat Manuel Feick, Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, Sebastian Rode, Geschäftsführerin des Landespräventionsrates Dorothea Blunck, Siggi Elsner vom Jugendzentrum in Reinheim

Wiesbaden/Reinheim – Justizministerin Eva Kühne-Hörmann hat gestern den 13. Tätigkeitsbericht des Landespräventionsrats entgegengenommen. Hessens Landespräventionsrat ist beim Justizressort angesiedelt und hat das Ziel, in Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft, Polizei und kommunalen Einrichtungen nicht nur aktive Präventionsarbeit zu leisten, sondern auch konzeptionell neue Wege der Präventionsarbeit zu entwickeln. Der Landespräventionsrat ist mit über 170 Kommunen in Hessen vernetzt und Teil der lebendigen und innovativen Präventionsarbeit vor Ort.

Die Justizministerin nutzte deshalb die Gelegenheit, den aktuellen Tätigkeitsbericht vor Ort, bei einem Kinder- und Jugendfußballturnier mit dem Motto: „Gebt Rassismus keine Chance“ in Reinheim entgegenzunehmen. „Ich bin jedes Mal wieder begeistert, was es für tolle haupt- und ehrenamtliche Initiativen im Bereich der Präventionsarbeit in Hessen gibt. Präventionsarbeit hat viel mit Respekt zu tun. Denn viele erste Straftaten haben ihre Ursache im mangelnden Respekt untereinander. Erst werden Gefühle verletzt, später kommt es zu körperlichen Auseinandersetzungen und ersten Straftaten. Wir wollen mit unserer Präventionsarbeit dazu beitragen, dass dieser Nährboden für kriminelle Karrieren gar nicht erst entsteht“, so Eva Kühne-Hörmann bei der Eröffnung des Fußballturniers vor Spielern, Eltern und Gästen des Turniers.

„Die Vermittlung der Werte Respekt, Fairness und Toleranz sind uns im Team bei unserer Arbeit mit Jugendlichen sehr wichtig. Für Rassismus, Hetze und Ausgrenzung darf es in unserer Gesellschaft keinen Platz geben. Die Sportart Fußball bietet für uns eine gute Möglichkeit Jugendliche aus verschiedenen Kulturen miteinander in Kontakt zu bringen um eventuelle Vorurteile abbauen zu können. Wir finden, dass wir hiermit einen guten Beitrag zur Integrationsarbeit leisten können“ erläuterte Frau Siggi Elsner vom Jugendzentrum in Reinheim und die Organisatorin des Turniers.

Der erste Stadtrat von Reinheim, Manuel Feick, betonte die Bedeutung des Sports: „Das Turnier, das inzwischen zum 12. Mal stattfand ist eine sehr gute Gelegenheit Jugendlichen zu zeigen, was Vertrauen und Verlässlichkeit bedeutet. Ebenso ist es eine wichtige Erfahrung zusammen zu gewinnen und auch mal zusammen zu verlieren, aber niemals aufzugeben. Sport verbindet und das ist gut so.“

Als besonderer Ehrengast fungierte der Botschafter des Landespräventionsrates und Spieler der Frankfurter Eintracht, Sebastian Rode, der den Landespräventionsrat bereits seit Jahren unterstützt. Sebastian Rode erklärte sein Engagement für den Landespräventionsrat: „Ich hoffe, mit meiner Botschaftertätigkeit viele Menschen anzuspornen, sich ebenfalls klar gegen gewalttätiges Handeln auszusprechen und sich vielleicht sogar ebenfalls für die Präventionsarbeit einzusetzen. Für mich spielt - wie im Fußball - die Jugendarbeit eine große Rolle. Es ist wichtig, dass Kindern schon früh Werte und Normen vermittelt werden. Kinder müssen von klein auf lernen, gewaltfrei und respektvoll miteinander umzugehen. Hier leistet der Präventionsrat gute Arbeit, die ich gerne unterstütze.“

Die Justizministerin dankte dem Profifußballer für sein jahrelanges Engagement. „Präventionsarbeit braucht Vorbilder und wir sind mächtig stolz darauf, mit Sebastian Rode eine Sportlerpersönlichkeit an unserer Seite zu wissen, die nicht nur menschlich absolut sympathisch ist, sondern seine Bekanntheit auch für einen guten Zweck einsetzt“, so Kühne-Hörmann am Rande des Turniers.

Die Übergabe des mittlerweile 13. Tätigkeitsberichts des Präventionsrats nutzte die Justizministerin auch dazu, sich bei den Mitgliedern des Präventionsrats zu bedanken. „Der Landespräventionsrat Hessen leistet hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Vermeidung von Kriminalität. Anzuerkennen ist nicht nur die breite Vernetzung mit den kommunalen Präventionsgremien, sondern auch die Tätigkeit der sechs aktiven Arbeitsgruppen, die sich auf inhaltliche Themenfelder konzentrieren“, Dieser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landespräventionsrates, die heute vertreten waren durch die Geschäftsführerin Dorothea Blunck.

„Die bestehenden Arbeitsgruppen des Landespräventionsrates decken ein breites Spektrum in der gesamtgesellschaftlichen Kriminalprävention ab“, so Justizministerin Kühne-Hörmann weiter. „Die Schwerpunktthemen der Arbeitsgruppen ‚Gewalt und Minderheiten‘, ‚Gewalt im häuslichen Bereich‘, ‚Prävention für ältere Menschen‘, ‚Jugendkriminalität‘ und ‚Kinderschutz‘ zeigen, dass präventive Maßnahmen in allen Gesellschaftsbereichen greifen und dass Kriminalprävention kein ausschließliches Arbeitsgebiet der Jugendkriminalität ist.“

Die Justizministerin wies zudem darauf hin, dass der Landespräventionsrat keine starre Einrichtung ist. „Präventionsarbeit muss immer auch mit der Zeit gehen. Deshalb reagieren wir immer wieder auf neue Phänomene und ergänzen unsere Facharbeitsgruppen. Eine dieser neuen Arbeitsgruppe ist zum Beispiel die Arbeitsgruppe zum Thema ‚Ehrgewalt – Prävention von Gewalt in patriarchalischen Strukturen‘. Betroffenen Mädchen, Frauen und (jungen) Männern zu helfen, erfordert qualifizierte Beratung und Unterstützung. Dazu müssen Fachkräfte wie Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter aus öffentlichen Behörden und die Polizei weitergebildet werden, auch um präventiv gegen diese Gewalt vorzugehen. Vor dem Hintergrund ist es sinnvoll, Konzepte zu erarbeiten, um die Präventions- und Interventionsmöglichkeiten zu verbessern. In Kürze wird zudem eine weitere Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufnehmen, die sich mit den wichtigen Themen rund um Internetkriminalität und insbesondere im Bereich der älteren Internetnutzer befassen wird“, so Eva Kühne-Hörmann.